Liebhaber Marius Grutters stellt jahrhundertealte Heckenmuster wieder her

Veröffentlicht: Donnerstag, 30. September 2021

Auf fast drei Jahrhunderte alten Katasterplänen des Herzogtums Kleve entdeckte Marius Grutters ein ungewöhnliches Heckenmuster. So besonders, dass Grutters es wiederherstellen wollte.
Das tut der gebürtige Oeffelter auf seinem eigenen Landgut Limosa inmitten des UNESCO-Biosphärenreservats De Maasheggen. 2005 kaufte er die ersten eineinhalb Hektar davon von einem örtlichen Landwirt. In den folgenden Jahren wuchs das Gut Stück für Stück, unter anderem mit Unterstützung des Groen Ontwikkelfonds Brabant. Inzwischen verfügt Grutters bereits über 10 Hektar zusammenhängendes Land in De Maasheggen. Ob es dabei bleibt? "Ich bin dabei, einen weiteren Hektar zu kaufen, in Absprache mit dem Groen Ontwikkelfonds Brabant", sagt er.

Marius Grutters' Faszination für De Maasheggen geht auf die Zeit zurück, als seine Familie dort Land besaß und er es fast täglich besuchte. Als Grutters vor 19 Jahren seine Arbeit bei Limburgs Landschap aufnahm, wurde sein Bedürfnis, sich aktiver für die Natur und insbesondere für die Heckenrenaturierung in De Maasheggen zu engagieren, "wieder wach", wie er sagt. Grutters vertiefte sich in die authentischen Techniken des Heckenflechtens, die früher in De Maasheggen angewandt wurden. Er war auch der Initiator der niederländischen Meisterschaften im Maasheggenvlechten, die jedes Jahr am zweiten Sonntag im März stattfinden. "Es ist wichtig, das Wissen um die alten Techniken und die damit verbundenen Fertigkeiten für die Nachwelt zu erhalten", meint Grutters.

Landgut Limosa
Auf seinem Landgut Limosa setzt er dies selbst in die Praxis um. Limosa ist das lateinische Wort für die Uferschnepfe, eine Vogelart, die früher in der Gegend von Maasheggen brütete. Außerdem ist es eine Anspielung auf seinen eigenen Nachnamen Grutters. "Die Hecken, die ich auf meinem Gut pflanze, folgen dem Heckenmuster der 'Katasteraufnahme im Herzogtum Kleve im Jahre 1731'. Damals waren Teile von Nordost-Brabant und Nord-Limburg noch deutsch."

Laubfrösche
Grutters pflanzt hauptsächlich ein- und zweistämmige Weißdorne. Auch Schlehe, Kreuzdorn, Kardinalhut, Roter Hartriegel, Spanische Winde, Hundsrose und Heckenrose sind auf seinem Grundstück zu finden. Grutters stellt nicht nur die alte Landschaft wieder her, sondern bemüht sich auch um die Förderung der Artenvielfalt. Ein gutes Beispiel für Letzteres ist die Freilassung von 88 Laubfröschen. Gemeinsam mit dem Biologen Ben Crombaghs vom Bureau Natuurbalans hat er die Frösche kürzlich auf seinem Landgut freigelassen. "Ein besonderer Moment", sagt Marius Grutters. "Seit fast 15 Jahren setze ich mich dafür ein, den Laubfrosch wieder auf De Maasheggen anzusiedeln. Dass dies nun Wirklichkeit geworden ist, macht mich sehr glücklich." Es ist geplant, in den kommenden Jahren Hunderte von Laubfröschen wieder auszusetzen. Die Teiche, Hecken und Wiesen des Landguts sind ideal geeignet, um den Laubfröschen den Lebensraum zu bieten, den sie zum Überleben brauchen. "Es ist auf jeden Fall schön zu sehen, wie sich das Gut entwickelt", meint Grutters. "Schauen Sie sich nur den Unterschied zwischen dem Grasland, das ich 2005 gekauft und angelegt habe, und den kürzlich erworbenen Wiesen an. Bei guter Bewirtschaftung kann man wirklich eine sehr schöne Natur entwickeln."

Mohnblumen
Sein Anwesen dient in erster Linie der Natur und nicht der Freizeitgestaltung. Dennoch führt er gelegentlich Gruppen von Menschen, auch Schulklassen, herum. Immer mit dem Ziel, die Schönheit der Natur zu zeigen. "Im Juni war ein Teil des Anwesens komplett mit Mohnblumen bedeckt. Ein wunderbarer Anblick. Ein Passant nach dem anderen machte ein Selfie. Auch das hat mir sehr gefallen. Solange sie die Mohnblumen nicht zertrampeln."

 

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Illustration Dachs